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Frage-Foto-Freitag Bücher-Special: Meine Top 5-Leseliste

Beim Frage-Foto-Freitag von Steffi Luxat war ich lange nicht mehr dabei.  Aber egal wie wenig Zeit gerade da ist, wie viele Dinge zu erledigen sind, bei der Bücher-Special-Edition muss ich mitmachen. Die 5 liebsten  Bücher möchte sie sehen. Gerne. Es gibt viele liebste Bücher, sich auf 5 zu beschränken ist schwierig.

Den Inhalt kann ich nicht unbedingt rekapitulieren. Vielmehr die Zeit und  den Ort, die Stimmung als ich das jeweiling Buch gelesen habe. Orte, an denen ich war. Lebensphasen. Situationen. Kleine Erinnerungen oder auch große. Das habe ich eben wieder gemerkt, als ich vor dem Bücherregal stand und ein ums andere Buch herausgenommen habe, natürlich erst mal viel mehr als fünf. In manchen Büchern sind Stellen unterstrichen, andere sind ganz zerlesen. Oder es fallen Lesezeichen heraus wie Zugfahrkarten, Fotos, Postkarten. Dann bin ich für einen Augenblick wieder auf dem Deck der Nachtfähre nach Piräus (Die Säulen der Erde von Ken Follett), in einer kleinen, etwas schmuddeligen Pension in Bristol ein paarTage vor Semesterbeginn (Memoirs of a Geisha von Arthur Golden) oder endlose Stunden am CTG (Alles ist erleuchtet von Jonathan Safran Foer).

Hier also meine 5 liebsten Bücher. Noch weitere Leselisten findet Ihr hier.

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1. Joachim Ringelnatz “Sämtliche Gedichte”

Morgenstern, Kästner, Tucholsky – mit denen bin ich aufgewachsen und habe den Sprachwitz lieben gelernt. Ringelnatz ist hängen geblieben. Zuerst natürlich der Briefmark. Später die wunderschönen Liebesgedichte, die ich gar nicht erwartet hatte vom Matrosen Kuttel Daddeldu. Zum Beispiel An M. Die Ausgabe mit dem toten Halbleinen-Einband habe ich mir im Studium gekauft. Sie enthält Zeichnungen und Fotografien von Ringelnatz neben vielen Lesezeichen, Zetteln und Bleistiftkreuzen von mir.

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2. Max Frisch “Fragebögen”

Max Frisch war während der Schulzeit eine Entdeckung für mich. Erst Homo Faber, dann Stiller. Nach der Lektüre wollte ich unbedingt Germanistik studieren (und habe es dann auch getan). Die Bücher hätten zwar auch zu Hause im Bücherregal gestanden, aber ich habe sie mir lieber in einem kleinen modernen Antiquariat in Hannover gekauft. Dabei habe ich mich wahnsinnig erwachsen gefühlt, wenn ich mit Büchern von Hermann Hesse, Milan Kundera oder eben Max Frisch aus dem Laden ging. Es gibt ein Buch von Max Frisch, das mich bis heute begleitet, vielleicht, weil es in jeder Hinsicht handlicher ist als die anderen. Und jedes Blättern neue Antworten gibt. Ein ganzes Buch voller Fragen. “Wissen Sie in der Regel, was Sie hoffen?” oder “Ist es Ihnen schon gelungen, die eignen Kinder kennenzulernen, d.h. sie nicht als Söhne oder Töchter zu sehen?”

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3. F. Scott Fitzgerald “Der große Gatsby”

Das Buch ist nicht nur ein Klassiker des 20. Jahrhunderts, für mich ist es ein Buch der Freundschaft. Meine erste Hausarbeit im Anglistik-Studium habe ich über den amerikanischen Traum im Jazz Age geschrieben und dabei eine Freundin gefunden. Die Geschichte um Jay und Daisy nimmt ein trauriges Ende, die Geschichte unserer Freundschaft nicht. Meine Studienausgabe, die 99p-Version der Penguin Popular Classics, mit ziemlich vielen Unterstreichungen in allen möglichen Farben, wurde im vergangenen Jahr um die deutsche Übersetzung ergänzt. Ein Geschenk als Erinnerung an alte Zeiten.

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4. Die Tagebücher von Brigitte Reimann “Ich bedaure nichts” und “Alles schmeckt nach Abschied”

Zuerst habe ich den Roman Franziska Linkerhand gelesen über eine junge Architektin in der DDR in den Sechziger Jahern. Vielleicht lag es daran, dass diser leidenschaftliche Roman unvollendet ist. Die Neugier auf Brigitte Reimann war sehr groß. So groß, dass ich innerhalb kürzester Zeit in den Tagebüchern versunken bin. Das Leben dieser Frau liest sich wie ein Roman. Die Tagebücher sind wunderbar, sie sind aufwühlend und so spannend, das mich erinnnere, nicht mehr aufhören zu können. Abends vor dem Einschlafen, wenn ich Seite um Seite erkämpft habe, immer gelobend, gleich das Licht auszumachen. Und dann gleich wieder morgens in der U-Bahn, auf dem Weg zur Arbeit, obwohl das Buch alles andere als en U-Bahn-Buch ist.

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5. Francois Robert und Jean Robert “Gesichter”

Nummer 5 ist ein All-Time-Classic. Alle lieben es. Besonders die Kinder, aber nicht nur die. Der Fotoband kommt ganz ohne Text aus, denn alle Bilder sind vollkommen selbsterklärend. Der Fotograf Jean Robert sah sich vor 20 Jahren angesicht zu angesicht mit einem Vorhängeschloss und hat seitdem hunderte von Objekten fotografiert, die Gesichtern ähneln. Leider ist das Buch momentan vergriffen. Wir hätten uns einen Vorrat anlegen sollen, denn es ist das perfekte Geschenk.

Und welches sind eure Lieblingsbücher?

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